Giancarlo ist Gründer und Initiator des Zauberwaldes auf der Lenzerheide. Wie er es geschafft hat, aus einer kleinen Idee so ein großes Festival zu schaffen, das mittlerweile einen „Ableger“ in Zürich hat, sich dabei immer Unterstützung und Hilfe geholt hat und alle Mitarbeitenden trotz anfangs begrenzter Mittel motiviert und begeistert hält, hört ihr in dieser Folge.
Die Folge ist wieder auf Schweizerdeutsch. Falls ihr es nicht so gut versteht, könnte ihr weiter unten wieder nachlesen.
Der Zauberwald ist ein magisches Winterfestival mit Musik, Kulinarikgenuss und Lichtkunst. Erstmalig stattgefunden hat es 2012 in kleinem Rahmen und seither jedes Jahr gewachsen – mit nur einer Unterbrechung im Coronajahr 2020. Hier hat der Zauberwald aber auch ein Zeichen gesetzt und eine Lichtkunstinstallation aufgestellt, die von klassischer Musik untermalt war – als Zeichen der Hoffnung.
Aus dem Zauberwald ist vor vier Jahren auch der Zauberpark entstanden, der dieses Jahr zum 4. Mal stattfindet. Hier wird die urbane Atmosphäre am Züricher Flughafen mit Lichtkunst, Kulinarik und Konzerten belebt.
Zuvor hat Giancarlo übrigens lange das Crest’Ota betrieben, ein Hotel auf der Lenzerheide mit Gastronomie, das tagsüber auch von Skifahrern gerne besucht wird.
„Nebenbei“ hat er noch das Live is Life initiiert, wo zum Saisonabschluss nach der Wintersaison an über 15 Orten Konzerte und Events stattfinden.
Und last but not least ist Giancarlo Geschäftspartner von Primo Berera, mit dem er das Kunst- und Designkollektiv NOA No Ordinary Art Lab führt.
Und zudem ist er noch in diversen Gremien ehrenamtlich als Vorstand / Beirat tätig.
Hier eine Auswahl von Giancarlos Projekten:
Ein Projekt darfst du nicht wegen monetären Antrieben machen. Ein Projekt musst du machen, weil du Spass hast, weil du Freude hast, weil du daran glaubst, weil nur dann bist du richtig gut. Und es kommt beim Endkonsument, egal was du machst, kommt es an, ob es ein Kunde ist oder ein Individualist oder ein Festivalgänger oder ein Hotelgast oder keine Ahnung was.
Es kommt an und der kauft dir das ab. Und wenn du dort nur monetären Antrieb hast, dann kommt das auch dort an.
Herzlich willkommen zum Podcast Auf eigenen Beinen.
Ich bin Julia Krivachy und organisiere freiberuflich Kultur- und Kommunikationsprojekte. Zugleich arbeite ich als systemische Coach mit GründerInnen, Menschen in Veränderungssituationen und Teams zusammen. Mich interessiert immer herauszufinden, wie Menschen es geschafft haben, ihre eigene Idee zum Leben zu erwecken, ihr Projekt auf die Beine zu stellen und vielleicht sogar wachsen zu lassen.
Heute zu Gast ist Giancarlo Palioppi aus der Lenzerheide. Und ehrlich gesagt hat er mich auch zu diesem ganzen Podcast inspiriert. Wie es dazu kommt, hört ihr nachher.
Ein kleiner Hinweis vorab, Giancarlo redet wieder schönstes Bündnerdeutsch, finde ich. Falls ihr es aber nicht so gut versteht, könnt ihr auf www.eigenenbeinen.com/podcast wieder nachlesen, was er gesagt hat. Weil ich finde, es ist richtig schön, was er sagt und lasst es euch nicht entgehen.
Erstmal Giancarlo, herzlich willkommen zum Podcast auf eigenen Beinen. Ich freue mich, dass du da bist. Und lustigerweise bist du eigentlich der erste Gast, an den ich gedacht habe, als ich an den Podcast gedacht habe.
Weil du mir nämlich gesagt hast, wenn eine Tür zugeht, geht eine andere auf. Und wir haben damals schon so ein bisschen gequatscht, wie du es eigentlich geschafft hast, deine ganzen Projekte auf die Beine zu stellen. Und du kannst dich gleich selber vorstellen.
Aber ich kenne dich quasi vom Zauberwald. Du bist OKA-Präsident und Initiator des Zauberwaldes. Du bist jetzt Geschäftsführer von NOAH, einer Schweizer Lichtkunstagentur.
Du hast den Zauberpark ins Leben gerufen, den Light Ride, das Life is Life. Du hast hier auf der Lenzerheide verschiedene Hotels geführt, eine Nachtdisco mal gestartet. Und ich würde einfach gerne von dir erfahren, wie du das alles gemacht hast.
Erstmal darfst du dich aber gerne selber vorstellen und ergänzen, was du eigentlich alles machst.
Also Julia, zuerst einmal vielen, vielen Dank, dass du zuerst an mich gedacht hast. Dann habe ich ja schon mal eine gute Energie bei dir ausgelöst.
Und schön kann ich hier auf mein Schweizerdeutsch oder Graubünderdeutsch zurückgreifen. Ich komme nämlich aus der Lenzerheide. Die Lenzerheide ist eine Ortschaft in Graubünden in der Schweiz.
Wir sind auf 1500 Meter. Und es ist ein Ort, wo man im Winter sehr gut Skifahren kann und im Sommer natürlich Biken. Und zu meiner Person, ja, was du gesagt hast, das ist alles korrekt.
Und was vielleicht noch dazu kommt, ich habe eine Frau. Und sie ist Ärztin, also die ist auch unterwegs. Und wir erwarten jetzt noch unser grösstes Projekt meines Lebens.
Das ist jetzt kurz vor der Tür. Und das ist ein kleines Mädchen, die dann im Sommer noch dazu kommt, zu den Sachen, die du ein wenig aufgezählt hast. Ich freue mich total vor euch.
Es ist so schön, wirklich. Ja, das ist fantastisch. Und zu deiner Frage, wie das so ein wenig geht.
Also ich bin einmal eine Person, die natürlich den Antrieb hat, die immer auch Freude hat an neuen Aufgaben, an neuen Sachen. Und das treibt mich einfach an. Das heisst, ich bin nicht jemand, der etwas jetzt 20 Jahre lang macht, sondern auch wenn ich etwas 20 Jahre lang machen würde, würde es jedes Jahr immer wieder Angst werden und ich würde es weiterentwickeln.
Das ist mein Antrieb. Und darin ist es eigentlich ganz einfach. Ich sage eigentlich immer, alle Menschen auf der Welt, die kochen auch mit ganz normalem Wasser.
Die sind wie du und ich. Die sind nicht irgendwie besser oder anders. Und vielfach bei diesen Projekten hat es einfach damit zu tun, wie so ein wenig deine Einstellung, dein Willen, dein Glauben und deine Ausstrahlung ist.
Und das gibt dann den ganzen Rattenschwanz. Also wenn du etwas Freude hast und du findest, wie ich jetzt als Beispiel mit 24, jetzt übernehme ich ein Hotel und ich habe noch gar keine Ahnung, wie man ein Hotel macht und habe das auch noch nie im Leben gemacht.
Hattest du nicht mal eine Ausbildung?
Nein, nur lachend.
Einfach gemacht?
Einfach gemacht. Und ich hatte einfach Lust, wieder zurück in die Lenzerheide nach Hause zu kommen und habe dann gefunden, es hat sich eine Chance entwickelt, um ein altes Grand-Hotel zu übernehmen. Eigentlich wollte ich dort nur einen kleinen Club übernehmen.
Das war eigentlich die Ausgangslage. Ich fand, einen Nachtclub zu betreiben wäre doch noch cool im Ort. Nur war das Problem, dass derjenige, der diesen Nachtclub vermieten wollte, gesagt hat, du kannst nicht nur den Nachtclub haben, du kannst entweder alles haben, damit meine ich das ganze Hotel, oder sonst nichts.
Und dann fand ich, dann nehme ich alles. Einfach mal gemacht? Einfach gemacht. Und da kommt natürlich eine gewisse Neuigkeit dazu, das ist klar.
Aber es war durch eine positive Einstellung und das hat irgendwie auf andere übergeschwappt und so ist die History losgegangen. Aber ich kann dir nachher noch ein, zwei Inputs zu dem geben. Mega.
Es ist erstmal sehr lustig, dich zu hören, weil die Andrea hat ungefähr dasselbe gesagt. Also ihr macht unbezahlte Werbung für Lenzer Heide, die hat genau dasselbe die Lenzer Heide gesagt wie du. Wo warst du denn eigentlich davor, wenn du mit 24 zurück auf die Lenzerheide wolltest?
Mein letzter Arbeitgeber war bei Red Bull.
Ah, okay.
Dort habe ich Events organisiert und war Muskeltier, das war die Jobdescription bei uns. Muskeltier bist du zuständig für eine gewisse Region und schaust, dass dort genug Red Bull getrunken wird.
Und dort machst du über Events und Betreuung von Clubs und so weiter alles. Dort war ich im Unterland unterwegs und hatte das Verlangen, wieder zurück in die Lenzer Heide zu gehen. Dort habe ich dann gefunden, dass meine Eltern eine Metzgerei in der Lenzer Heide haben.
Und dann habe ich zuerst gefunden, dass ich die Metzgerei übernehme.
Echt? Wirklich?
Ja, da habe ich dann gedacht, wieso nicht die Metzgerei übernehmen.
Und habe dann damals gedacht, ich mache ein neues Konzept. Ich habe den Eltern gesagt, ich habe ein wirkliches Konzept gemacht. Ich war dann 23 Jahre alt.
Und habe dann gesagt, ich könnte die Metzgerei übernehmen und mache den Meat Club daraus. Das ist jetzt, keine Ahnung, das ist sicherlich 20 Jahre her, als ich die Idee hatte oder noch länger. Und habe dann gesagt, ich mache den Meat Club.
Und die Idee wäre dann eigentlich gewesen, Meat, hätte ich dann Fleisch und Treffen, die Idee hatte. Und habe dann gesagt, ich möchte ein Delikatesse-Laden und würde dann die Verarbeitung des Fleisches nicht mehr alles selber machen. Da gibt es sehr gute Metzger, die in der Nähe sind.
Würde dann aber zum Beispiel in der Wursterei eine Bar machen. Habe ich damals gefunden, wäre doch cool, in der Wursterei eine coole Bar reinzutun. In der Zellegerei hätte ich dann unser Restaurant gemacht, vorne im Laden ein Delikatesse-Laden.
Und den Zwischengang habe ich dann immer gefunden, da müsste man dann irgendwo in einen Tiefgefrierer rein und dort einen Wodka-Shot konsumieren. Und natürlich im Schlechthof, das wäre dann natürlich prädestiniert gewesen für einen kleinen Club. Das wäre so meine Idee gewesen.
Und du kannst dir vorstellen, als ich die Idee meinen Eltern mit meinem Konzept präsentierte, haben die sich gegenseitig angeschaut und gedacht, das können wir ja jetzt nicht machen. Ich meine, der kann nicht unsere Metzgerei mit über 100 Jahren History jetzt umbauen und dann hat er nach zwei Jahren keinen Spass mehr. Und so hat sie dann gesagt, frag doch bei dem Kurhaus nach, denn das Kurhaus war ein ganz altes Hotel.
Und das hatte ein neuer Investor, der nicht wusste, was mache ich mit dem Hotel. Frag doch dort nach, ob du dort etwas schmieten kannst. Und das war eigentlich die Initialzündung von meinen Eltern, dass ich das Telefon in die Hand genommen habe und dem Herrn mal angerufen habe und gefragt habe, ob ich dort etwas schmieten kann.
Und warst du da eigentlich enttäuscht? Es hört sich ja auch ein bisschen so an, als hätten sie nicht das Vertrauen in dich gehabt, dass du das durchziehst. Oder war das eher auch Verständnis, weil sie ihre 100 Jahre alte Metzgerei nicht so völlig umgestaltet haben wollten?
Nein, enttäuscht bin ich eigentlich nicht gewesen. Ich habe sie verstanden.
Und wie gesagt, ich bin auch jemand, der dann ja wieder ein anderes Zückchen vorne dran gerührt hat mit der Idee, ruf doch den mal an. Und so ist es dann eigentlich weitergegangen. Aber die Metzgerei-Geschichte, und das ist noch witzig, ich habe das Gefühl, irgendwann wird das vielleicht sogar noch einmal realisiert werden.
Ich habe es gerade vor mir gesehen, wie du es beschrieben hast, aber gibt es die Metzgerei dann eigentlich noch?
Die gibt es noch, ja. Die ist mitten in der Lenzerheide. Und dort haben wir jetzt einen Metzger drauf, der macht das super und wird das auch noch ein paar Jahre machen.
Aber der geht dann irgendwann mal in den Ruhestand. Und vielleicht habe ich dann Bock, anstatt die wieder als Metzgerei zu vermieten. Das wären dann wahrscheinlich langsam bei uns Kinder, diese Immobilien.
Und dann hätte ich vielleicht wieder Lust, etwas Gastronomisches zu machen. Könnte sein.
Okay, also cool, ich bin gespannt.
Ich werde es verfolgen. Aber dann hast du am Kurhaus quasi angerufen und dann hat sich dort etwas ergeben. Das war quasi der Startpunkt für all die Ideen, die du jetzt mittlerweile umgesetzt hast.
Genau. Ich habe dort wirklich angerufen und habe mich vorher noch kurz gefragt, ob ich dort, da hatte es einen Club drin, das heisste TikTok-Club. Und den habe ich auch noch geführt, aber das ist noch eine Episode vorne dran.
Ja, kannst du auch nochmal kurz erzählen.
Ja, den habe ich mal geführt. Und darum habe ich das Hotel gekannt.
Und das ist auch noch lustig. Als ich den Club geführt habe, habe ich immer gedacht, was für ein cooles Hotel. Und das Potenzial wird einfach nicht genutzt.
Und ich habe mir dort schon vorgestellt, hey, irgendwann übernehme ich den Kasten. Das ist so ein bisschen bei mir. Das habe ich ins Universum rausgeschickt.
Und ein paar Jahre später habe ich das Angebot auf dem Tisch, dass ich es übernehme. Und das ist mir sehr oft im Leben passiert. Wenn ich dir jetzt z.B. gesagt habe, hey, die Metzgerei übernehme ich vielleicht gleich noch.
Das schicke ich jetzt zum Universum. Und du musst schauen, vielleicht kommt es dann. Und das ist mir schon ein paar Sachen im Leben so passiert, dass du eine Idee aussprichst und auch wenn sie dann nicht kommt, ist sie aber trotzdem ausgesprochen.
Sie ist da, sie kann wachsen, der eine hört es, du redest vielleicht mit dem anderen darüber. Und so beginnt der Schneeball schon ein wenig zu rollen. Und wenn du nie darüber redest, nie den Gedanken äusserst, nie etwas von dir gibst, dann wird der Schneeball auch nie rollen.
Aber ich höre auch, du gibst den Gedanken raus, aber du hältst dann ja auch nicht fest, oder? Also du denkst jetzt nicht jeden Tag an die Metzgerei, sondern du lässt es dann auch los und denkst, irgendwann kommt es.
Ja, weil etwas vom Wichtigsten in dieser ganzen Geschichte ist, du musst immer ein bisschen mit dem Flow gehen.
Schon, oder?
Ja, du musst schon mit dem Flow gehen, weil das Leben ist so cool und wenn du verpasst, richtig hinzuschauen, was dir das Leben auch ein wenig gibt, dann verpasst du auch sehr viele Chancen.
Also wenn du jetzt denkst, ich werde jetzt das und das und du hältst dir diese Idee sehr lange fest und das Leben gibt dir die ganze Zeit andere Chancen, die du eigentlich auch nehmen könntest, dann verpasst du das vielleicht auch.
Ist es so ein Family-Ding, weil die Andrea hat quasi dasselbe gesagt, sie hat auch dieses Flow-Ding, ist es für euch in der Family so ein Flow-Ding? Seid ihr damit aufgewachsen oder ist es einfach euer Konzept?
Nein, ich glaube, so haben wir die letzten 20 Jahre verbracht und haben sehr gute Erfahrungen mit dem gemacht und darum glauben wir auch daran.
Ja, ist cool. Und jetzt vom Kurhaus, wie lange hast du das Kurhaus eigentlich gemacht?
Also, wir haben das Kurhaus übernommen, eben von heute auf morgen, wir waren dort am 1. November 2006 und haben es bis 2017 gemacht, also ein bisschen mehr als 10 Jahre.
Aber in der Zeit hast du auch den Zauberwald gestartet, oder?
Ja, in der Zeit haben wir dann gefunden, wir brauchen irgendwo ein Event, wo Anfangs Winter irgendwo ein fester Anker ist, neben dem Schnee, weil auch bei uns in der Länzerheit, Klimaerwärmung etc., ist es auch nicht garantiert, dass es dann schön auf Weihnachten alles schön weiss einschneit und alles perfekt ist, und die Lifte offen gehen, und darum haben wir so ein bisschen gefunden, hey, wir müssen eine gute Auslastung und wir müssen den Betrieb öffnen können Mitte Dezember.
Und so haben wir ein Event gesucht, wo irgendwo durch für die Leute ein Anreiz ist, mit der Länzerheit zu kommen, neben dem Skiangebot und so weiter und so fort, und haben dann die Idee formuliert und haben dann damals gefunden, hey, es wäre mal cool, wenn wir irgendwo jetzt gross griffen, 50’000 Leute hätten, irgendwo 5’000-10’000 Übernachtungen machen, und wirklich ein Gamechanger sind für die Destination, dass die meisten Betriebe dann auch öffnen.
Früher haben wir damals, vor 10-11 Jahren, haben wir ein Hotel im 21. Dezember geöffnet, und jetzt öffnen eigentlich alle Mitte Dezember mit dem Zauberwald, und das ist eigentlich etwas, was wir erreicht haben, dass wir in den letzten 50’000 Leuten 5’000-10’000 Übernachtungen, wir haben eine Wertschöpfung von 5’000’000 mit diesem Anlass, und ist mit einer Idee gestartet, wo wir ein Budget von 250’000 hatten, gehofft haben, dass 3’000-5’000 Leute kommen, schlussendlich sind dann im ersten Jahr bereits 10’000 gekommen, also viel mehr, als wir gedacht haben, und das ist dann genau das, was ich vorhin gesagt habe, dann bist du gleich schon im Flow, oder?
Ja, das stimmt. Also erstmal, was ich total gespannt finde, als du das gerade gesagt hast, muss ich lachen, weil ich eben wusste, das letztes Jahr hattet ihr die 50’000 Übernachtungen, also Gäste, wie toll, also es freut mich erstmal total, dass du sowas losgibst und dann kommt es.
Ja, das ist wirklich cool.
Also zum Flow will ich gleich noch mal was fragen, aber wie seid ihr denn mit 250’000 gestartet, also wie seid ihr denn gestartet, als die Idee kam, habt ihr euch da hingesetzt, wie habt ihr das auf die Beine gestellt?
Also, es war so, ich bin von einer Sitzung gekommen, vom Tourismusverein, das ist ja noch etwas anderes, aber das ist nochmal eine andere Geschichte, dort bin ich als Verwaltungsrat, sitze ich in der, was nennt man das, ja, Unternehmen und dort hatten wir irgendwo das Thema Saisonstart, oder? Und dann habe ich mir so gesagt, ja, ich mache mir mal ein paar Überlegungen, oder, ich nehme mich mal an diesem Thema an. Und dann habe ich mir überlegt, so, hey, Saisonstart, Weihnachten ist ein Thema, ginge die über eine längere Zeit, weil es wäre nicht cool, nur einen Anlass über das Wochenende zu machen, es muss eine längere Zeit irgendwo mit sich ziehen, dass es auch für uns irgendwo matchentscheidend und wirtschaftlich werden kann.
Und dann war das Thema Weihnachten relativ schnell mal, und da habe ich mir gedacht, komm, wir machen einfach den coolsten Weihnachtsmarkt, den es gibt, weil wegen einem Weihnachtsmarkt mit einem traditionellen Kunden ja niemand, gibt es viele, aber komm, wir machen ein wenig anders. Um dort jetzt nicht zu tief reinzugehen, habe ich dann aber gleich geschaut in der Lenzerheide, gibt es denn überhaupt schon einen Weihnachtsmarkt?
Und ja, da hat es einen Weihnachtsmarkt von zwei Tagen, und den hat Claudine Züllig vom Hotel Schweizerhof organisiert. Und dann habe ich Claudine Züllig angerufen und gesagt, ich habe eine Idee für einen Weihnachtsmarkt plus, oder dazumals 2.0, wie man das schön gesagt hat, und dass ich sie nicht einfach übergehe, und weil ich von ihr sowieso extrem viel halte, habe ich gesagt, Claudine, hast du Bock, mit mir das anzugehen? Und dann sagt sie, ja, machen wir.
Und dann waren Claudine und ich die ersten zwei. Und dann dazumals hat Primo Berera ein Atelier in der Lenzerheide. Er hat unseren lieben Gästen seine teuren Bilder verkauft.
Und dann habe ich Primo gesagt, Primo, du kannst nicht nur abschöpfen und einfach die Leute, die jetzt hier raufkommen, deine teuren Bilder verkaufen, du musst auch etwas zurückgeben. Und wir brauchen noch einen, der den ganzen Weihnachtsmarkt auch wirklich geil macht. Wir brauchen Kunst- und Lichtinstallationen.
Und so ist ein Dreierteam gestartet. Und wir hatten das erste Gespräch im Juni. Das war in dieser Phase. Juni, Juli, August. Und wir haben das im Sommer diskutiert und haben es dann auf den Winter bereits eröffnet. Wir hatten noch keinen Franken, nichts. Wir wussten, wir brauchen 250’000 Fr. Budget. Und wir haben uns gegenseitig angeschaut und gesagt, das packen wir. Und dann haben wir losgegangen. Ich habe sie einfach reingegeben. Super.
Und wir haben dann gestartet. Wir hatten nicht nochmals ein Jahr gewartet, sondern wir haben gesagt, wir starten. Und dann, vielleicht noch eine kleine Episode, dort draussen, wo wir gestartet haben, haben wir dann versucht, zum Gelder natürlich reinzuholen.
Das ist dann erst auf Punkt 2 gekommen. Wir haben uns nicht in die Sicherheit gewagt und zuerst alles geschaut und dann den ersten Startschuss gegeben, sondern wir haben gesagt, wir machen es. Und dann sind wir zum Beispiel zum Amt für Wirtschaft und Tourismus.
Wir wollten ja irgendwie etwas machen, das wirtschaftlich einen Anreiz gibt. Das war unsere Grundidee. Und das Amt für Wirtschaft und Tourismus von Graubünden haben wir dann an die einen gekriegt und haben unsere Idee erzählt.
Und dann haben sie gesagt, schau, Freunde, für einen Weihnachtsmarkt haben wir bestimmt kein Geld. Haben sie das gesagt? Ja. Und dann haben wir so gesagt, okay.
Und auch das Feedback haben wir dann gesagt, die zeigen wir. Wir machen einen richtig geilen Weihnachtsmarkt und wir werden mal unsere Vision, dass wir ein Motor werden können für den Saisonstart, was wir ja jetzt eigentlich sind. Die werden wir auch dir noch zeigen.
Und das haben wir jetzt angekriegt, auch ohne das Amt für Wirtschaft und Tourismus.
Ich will es nochmal ganz kurz einhaken, was ich total lustig finde. Du weisst ja, ich bin aufs Land gezogen, ich wohne jetzt in Bayern.
Das ist genau dasselbe. Es gibt keine Weihnachtsmärkte. Es gibt dann mal so einen Tag oder zwei Tage und es ist nicht wie in München, dass du jeden Tag auf den Weihnachtsmarkt gehst.
Ich bin voll verwirrt gewesen letztes Jahr. Da habe ich gedacht so, hä, wo sind die denn alle? Also erst mal cool, also ich kenne das so vom Land. Aber ihr habt erst mal so einen Rückschlag erfahren.
Dann habt ihr gesagt, nee komm, dem zeigen wir es. Und wie habt ihr dann eure 250.000 zusammenbekommen? Habt ihr dann Sponsoren gefunden? Habt ihr selber reingegeben? Wie habt ihr das gemacht?
Ja, also wir haben die Sponsoren gefunden aus der Station heraus, aus der Wirtschaft heraus. Wir haben ein Ticketing gemacht, wir hatten eine Gastronomie vor Ort und es ist nicht aufgegangen.
Also wir sind nicht rausgekommen. Und dann haben wir aber Leistungen von uns selber einfach reingegeben. Wir hatten dann natürlich auch Hotels beide und konnten gewisse Gastronomie- und Hotelleistungen und so, haben dann wir einfach nicht verrechnet und haben das so eigentlich zum Laufen gebracht.
Also eigentlich mit total viel Herzblut, Eigenleistung, Überzeugung. Und dann habt ihr ja eure Erwartungen übertroffen. Du hast gesagt, ihr habt 3’000, 4’000 Leute erwartet und es waren 10’000.
Ja, und wir haben dann aber auch ein bisschen mehr Geld ausgegeben im ersten Jahr.
Ah, geil! Gut, der Primo war dabei.
Es hat dann nicht nur die 250.000 gekostet, es hat dann ein bisschen mehr gekostet.
Und ja, aber ja. Aber so ging es weiter.
Und dann hattet ihr aber quasi so ein erstes Event, was gut lief.
Und ihr wart zu dritt, oder? Du, Primo, Claudine.
Und dann im nächsten Jahr. Ja, also das Ding war eigentlich, und das ist ja das Interessante vielleicht, was ich noch ein bisschen mitgeben kann.
Also der Zauberwald, das war wirklich der Antrieb, lass uns etwas machen, was für Lenzerheide ein Leuchtturm werden könnte und ein Reiz ist, um den Saisonstart ein bisschen zu beflügeln. Das war eigentlich der Antrieb. Der Antrieb war nie in einer Wirtschaftlichkeit draussen, oder sonst etwas, oder hey, jetzt arbeite ich für das und dann müsste ich irgendwo Geld bekommen, oder es könnte ja mal ein Festival geben, welches wir dann verdienen.
Das heisst, der Antrieb kam eigentlich nur aus der Freude, um etwas Cooles zu machen, und irgendwo den Antrieb für die Destinationen zu machen. Das war unser Antrieb. Und mit dieser Energie haben wir dann auch im nächsten Jahr, im zweiten oder dritten Jahr, immer wieder Leute auf unsere Ideen mit aufgepackt, oder auf unser Schiff, das wir dort hatten, und sind mit ihnen weiter gedockert.
Und das hat auch super funktioniert. Da hatte auch niemand irgendwo eine andere Einstellung gegenüber. Also auch Primo oder sonst etwas, das gab es einfach, und es war gar nicht die Frage, ob du irgendwie für die zwei Monate Aufwand in drei Jahren etwas bekommst.
Und dann war das Teilchen aber so positiv aufgeladen, dass es immer etwas grösser wurde, und so auch immer etwas wirtschaftlicher wurde. Und so mussten wir dann auch irgendwann mal den Schritt machen, um zu sagen, gut, jetzt ist die Zeit, in der wir auch diese Leistungen honorieren müssen, weil du kannst nicht nur über Jahre das aufbauen. Am Anfang ist es immer okay, aber irgendwann muss es auch irgendwo etwas fliegen.
Ja, sonst hält es sich halt auch nicht, oder sonst verliert man die Lust. Und so ist der Ball immer etwas grösser geworden, wir haben immer etwas mehr Leute gefunden, die uns helfen auf diesem Weg, und dann irgendwann sind wir dann auch reingekommen, wo wir die Leistungen haben wirklich honorieren können, und dann ist es ja dann eigentlich auch organisierbar. Aber cool, also ich mag erst einmal die Einstellung, dass es eben gar nicht um Geld ging, sondern ich habe gehört, ihr hattet eigentlich alle eure eigenen Unternehmen oder Hotels.
Habt das mehr zum Spass gemacht? Genau. Irgendwann lief es immer mehr, und nach ein paar Jahren hat man gesagt, komm, es ist schon ein regelmässiger Aufwand, wie strukturieren und organisieren wir es, dass halt jeder so eine Entschädigung bekommt.
Genau.
Wir mussten professioneller werden. Weil du hast ja natürlich, wenn ich als OKA-Präsident das mache, habe ich dann gewisse Erwartungen an meine OKA-Mitglieder, und wenn ich denen ja nichts geben kann für ihre Arbeit, dann kann ich auch nicht erwarten, dass es dann irgendwie on time kommt, und darum mussten wir dann einen Schritt in die Professionalität machen. Und wie war das dann aber? Das ist, finde ich, auch eine spannende Frage.
Manchmal startet man ja mit Herzblut und Euphorie und Begeisterung, und sobald es dann an Struktur, Ordnung, Organisiertheit geht, ist ja manchmal so, manchmal kippt es ja. Wie habt ihr das geschafft, dass das einfach genauso gut weiterging? Also waren die Leute einfach so motiviert und haben, also war das für alle dieselbe Richtung? Oder gab es da mal so kurz einen kleinen Knick, dass Leute…
Nein, also wir sind nach wie vor, auch jetzt kommen wir ins elfte Jahr, wir sind… Letztes Jahr haben sie mich gefragt beim zehnjährigen Jubiläum, ja, was passiert dann speziell für das zehnjährige Jubiläum? Ja, wir geben einfach wieder alles, und das hat keinen Unterschied zum neunten oder jetzt auch zum elften Jahr. Und ich glaube, dort drin ist einfach das Wichtige, du musst hungrig bleiben, und du musst Spass daran haben, und du musst dich weiterentwickeln.
Und wir haben die Freude dieser Weiterentwicklung. Und dort stehen wir und haben ein besseres Produkt als im Jahr zuvor. Und nächstes Jahr, es ist in jedem Fall so, wo wir sagen, wenn ich das Budget mache Anfangsjahr, zusammen mit meinen Schwestern, machen wir einmal das Budget, und dann sagen wir so, hey, wie viele Leute erwarten wir, was holen wir da und da rein, und dann geben wir auch das Geld aus, das wir haben.
Wir gehen dann nicht rein und sagen, hey, wir könnten ja mal ein bisschen weniger machen, und dann könnten wir uns noch etwas auf die Seite treiben, sondern du gehst eine Decke ins Maximum, und die Idee ist, um das Geilste zu machen. Das ist die Idee. Aber das ist auch eure Grundeinstellung von euch allen, oder? Also ihr seid doch alle so, ne? Also so lebt ihr ja auch.
Ja. Hattest du auch mal so Angst, oder hattest du irgendwelche Sicherheiten gebraucht, oder hattest du die einfach durch deinen Job sowieso, und konntest dich deswegen da so reingeben? Oder bist du kein sicherheitsbedachter Mensch?
Das ist eine gute Frage. Man hat immer Angst.
Das ist eigentlich, und es nimmt eigentlich mehr zu. Also du kriegst nicht mehr Sicherheit mit mehr Erfahrung. Das stimmt für mich nicht, vielleicht ist es für andere so.
Aber mit mehr Erfahrung weisst du mehr, was falsch gehen könnte. Das heisst, umso mehr Erfahrung hast du, oder umso mehr, dass du auch schon erreicht hast, umso mehr Angst hast du, dass du auch mal stolpern kannst, dass etwas nicht aufgeht, oder dass das und das nicht funktioniert. Das heisst, das kriegst du nicht weg aus Erfahrung.
Die Sicherheit kriegst du nicht weg aus Erfahrung. Und wie gehst du damit um? Du wirkst auf mich total positiv, total wertschätzend, gut gelaunt, zuversichtlich. Gut, ich arbeite jetzt nicht ganz mit dir, aber ich spüre bei dir eigentlich nie Angst oder Unsicherheit.
Also wenn dann mein Verstand anklopft und sagt, du verlumpfst und alles funktioniert nicht, was du machst, dann haben ich für mich gewisse Werte, die ich definiert habe, die ich mir zum Teil wertgebe, und das mache ich mir dann auch, das eigene Coaching, das ich mir manchmal mache. Und dann sage ich zum Beispiel, einer meiner wichtigen Werte ist Präsenz. Und das heisst im Präsent jetzt leben.
Und das hat mir mal einer gesagt, mein Bruder hat mir das mal gesagt, das Wort „present“, das kommt ja aus dem Englischen, ist ein Geschenk. Und heisst auch jetzt. Wenn du jetzt leben kannst, ist es ein Geschenk.
Und wenn du dir, Giancarlo, schon Gedanken machst, was könnte denn in Zukunft passieren, und aktuell, das aber noch nicht eingetroffen ist, wieso machst du denn jetzt schon irgendwie Gedanken, mach dir Gedanken, wenn dann das soweit ist. Und mit der Angst, die Angst ist immer so einer, der dir dann so ein bisschen reingreift und sagt, bei einem Event, du kannst ein Event machen und das Wetter stimmt nicht, oder das stimmt nicht, oder der Künstler sagt dir nicht zu, oder den Sponsor findest du nicht, es gibt ganz, ganz viele Situationen in einem Event. Und bei einem Hotel, das Team findest du nicht, der Koch, die Rappen, etc.
Egal was du machst, es gibt immer tausende von Angst-Triggers, die du haben kannst. Und dann musst du dir immer so ein bisschen sagen, ja ist es denn wirklich so, oder nicht. Und dort hole ich mich immer wieder in die Präsenz rein, dass ich mir so ein bisschen sage, ist es so, oder nicht.
Und wenn es wirklich so ist, dass ich keinen Koch habe, dann mache ich jetzt das Beste daran. Sehen Sie, da stehe ich selber in die Küche und haue das Menü durch. Oder ich rufe meinem Umfeld an, oder ich hole mir Hilfe, oder irgendetwas.
Und das Lustige ist, es klappt dann eben trotzdem. Es klappt doch immer, oder? Und dann schaust du so zurück und denkst so, jetzt hatte ich so eine schlaflose Nacht und habe mir so viele Gedanken über etwas gemacht und so viel mit Negativität aufgeladen. Und das ist ja eine richtige Energie, raubend.
Ja, da kannst du dich auch reinsteigen. Wieso habe ich das gemacht? Hätte ja gar nicht gebraucht. Jetzt ist aber so, dass das auch nicht ganz stimmt.
Es braucht eben auch die Angst, weil es holt dich dann zum Teil auch auf den Boden zurück. Die Angst ist ja nicht ganz unbegründet. Irgendwo klopft einer hin und sagt bla bla bla bla.
Pass auf. Und darauf analysierst du es, machst nochmals das Beste daraus, schaust, wie kannst du dich vorbereiten usw. Und dann meisterst du es eben auch.
Die Schwierigkeit oder das Wichtige ist in diesen Dingen, die Angst akzeptieren und sagen, das ist der Case. Gut, darauf schauen. Dann irgendwann durchsagen, es ist so, wie mache ich es besser? Wie kann ich es machen? Und dann das Ziel abpacken.
Was ich total spannend finde, ich habe gemerkt, als Angestellte hatte ich immer im Kopf einen viel längeren Zeithorizont, so über ein Jahr oder zwei oder drei. Als Selbstständige denke ich irgendwie kürzer, drei Monate im Voraus. Und ich finde, das ist eine ganz gute Schulung, weil ich dann merke, insgesamt in meinem Leben mache ich mir ein bisschen weniger Sorgen.
Ich glaube, ich habe mir früher mehr Sorgen gemacht. Und was mich interessiert, du warst früher angestellt bei Red Bull, und alles andere hast du dir aber selber beigebracht. Selber erfahren.
Du hast jetzt nicht ein Coaching, Schulung oder sonst etwas gemacht, sondern du hast es einfach ausprobiert.
Genau. Das ist hundertprozentig so.
Ich habe nie studiert. Ich habe normal die kaufmännische Lehre gemacht, hier in der Schweiz, damals bei der American Express. Und habe dann eigentlich einen Job nach dem nächsten gemacht.
Und ja, dort bin ich eigentlich immer wie die Maria zum Kind zu diesen verschiedenen Sachen gekommen. Und was ich aber immer gemacht habe, es ist nicht so, dass ich dachte, ich kann das und no problem, sondern ich habe mir immer Hilfe geholt. In dem, dass ich gesagt habe, jetzt haben wir das Hotel übernommen, dann haben wir geschaut, welche Hotels es gibt, wer macht es noch gut, unter anderem der Schweizerhof.
Und dann haben wir natürlich auch irgendwann mal das Angebot bekommen, wenn ihr irgendwo mal eine Frage habt, kommt vorbei. Und das haben wir dann natürlich auch gemacht. Wir sind dort hingegangen und haben unsere Infos geholt und haben die wieder umgesetzt.
Und das heisst, man muss sich dann schon auch bewegen und man muss vor allem auch fragen. Das ist, glaube ich, ganz übersichtlich. Also hat es sich für mich so gemacht, dass du dich echt auch gut vernetzt und auch keine Angst hattest, einfach zu fragen.
Manche Leute sind vielleicht auch zu stolz und denken dann so, nee, ich mache alles alleine. Aber es ist dann langfristig, glaube ich, fällt man eher auf die Schnauze. Genau, also es ist schon wichtig.
Und die Leute helfen dir auch gerne, wenn du kommst und fragst, sie helfen gerne. Ja, das ist wirklich so, ist ja auch jetzt so. Du erzählst total viel, ich muss das jetzt schon voll inspirieren.
Was mich noch voll interessieren würde dann, Giancrlo, du redest ja auch immer so vom Flow, hast du da mal Momente, wo du irgendwie aus dem Flow gerätst? Oder holst du dich dann so in das Jetzt zurück? Oder wie gehst du damit um?
Ja, es gibt immer auch Momente, wo du aus dem Flow gerätst. Wo einfach etwas stockt, nicht ganz so funktioniert und wirklich hart ist. Und dann, ich sage jetzt mal so, auch Dreck fressen.
Und findest so, boah, das kommt, das kommt, das stockt, das läuft nicht. Es ist dann nicht nur cool immer und lässig, lässig. Und die Situation ist eigentlich die, was braucht es? Viele hören dann auch zu früh auf oder sind dann nicht bereit, um auch mal ein bisschen unten durchzugehen.
Du musst auch ein bisschen, den musst du ein bisschen festhalten. Es ist auch immer so, das hast du vorhin auch angesprochen, es braucht auch immer Zeit für gewisse Sachen. Und das musst du auch ein bisschen einordnen können.
Das heisst, wenn ich jetzt mal aus dem Flow komme und es stockt ein bisschen und es ist nicht so cool und es ist so, hey, was mache ich überhaupt da? Und wieso mache ich das überhaupt? Und funktioniert das je oder nicht? Diese Fragen habe ich mir alle auch schon überlegt. Und auch schon mehrmals gestellt. Aber, dann musst du halt unten durch.
Und musst das durchziehen. Einfach durchziehen. Das ist verdammt wichtig.
Und dann musst du das aber irgendwo durch, wirklich auf die Timeline aufschreiben.
Der Weg zu neuen Horizonten verläuft selten gradlinig. Ich helfe dir, die entscheidenden Wegpunkte zu identifizieren, sie sinnvoll zu verbinden und begleite dich einfühlsam und wertschätzend auf deiner Reise auf eigene Beine.